Mut zum Wandel, Mut zum Handeln

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„Mut zum Wandel, Mut zum Handeln – Entwicklung, Erprobung und Optimierung neuer Methoden Transformativen Lernens in Deutschland und Polen“ war ein Projekt zur Förderung von Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) und insbesondere transformativem Lernen.

Im Mittelpunkt stand eine modulare Fortbildungsreihe aus zehn thematischen Seminaren, die sich an Lehrkräfte sowie Multiplikator*innen der außerschulischen Bildungsarbeit aus Deutschland und Polen richtete. Diese bekamen Gelegenheit, ihre Kenntnisse und Kompetenzen für eine zukunftsfähige Welt auszubauen, neu erlernte Methoden und Ansätze im eigenen Arbeitskontext anzuwenden und in einen grenzüberschreitenden Fachaustausch zu treten. Die Ergebnisse wurden in einem Methodenhandbuch festgehalten. Zur Vernetzung mit weiteren relevanten Akteuren sorgten außerdem drei Fachtagungen in Deutschland und Polen.

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Das Projekt nahm insbesondere zwei Herausforderungen in den Blick: Zum einen mochte es dazu beitragen, die Diskrepanz zwischen Wissen zu nachhaltiger Entwicklung und entsprechendem Handeln zu verringern, und zum anderen das oft knappe Fortbildungsangebot im Bereich BNE für Multiplikatoren der formalen und non-formalen Bildung ausweiten.
Transformatives Lernen wurde im Projektkontext als kritisch-emanzipatorischer Ansatz innerhalb der BNE verstanden, der sich mit den Ursachen bestehender globaler Herausforderungen beschäftigt und nach Ansätzen sucht, diesen durch problemorientiertes und erfahrungsbasiertes Lernen im Kontext der „Großen Transformation“ zu begegnen. Er orientiert sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen (SDGs) sowie an der Zielsetzung eines „Guten Leben für alle“. So lassen sich insbesondere auch vermeintlich unverrückbare wirtschaftliche und gesellschaftliche Paradigma hinterfragen und als eine Bedeutungsperspektive unter mehreren einordnen. Wichtig war uns dabei das Aufzeigen konkreter Alternativen – ob Solidarische Landwirtschaft, RepairCafés, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Mobilitätslösungen, erneuerbaren Energien oder Formen des solidarischen Miteinanders und Wirtschaftens: Wandel ist möglich – mit Mut zum Handeln!

Ziele des Projekts

  • Förderung des grenzüberschreitenden Fachaustauschs von Bildungsakteuren im Sinne des Peer-Learning
  • Verbreitung profunder Kenntnisse über Situation und Perspektiven von sozial-ökologischer Transformation, BNE und transformativem Lernen in Deutschland und Polen
  • Vermittlung von Methodenkompetenz zu transformativem Lernen als kritisch-emanzipatorische BNE (z.B. Förderung von Gestaltungskompetenz, Reflexionsfähigkeit, Selbstwirksamkeit)
  • Sicherung des Transfers in die Praxis: Befähigung zur konkreten Anwendung erlernter Methoden im eigenen Arbeitskontext und intensive Reflexion der Methoden und der Rolle der Anleitenden als „Lernbegleiter*innen“
  • Gesteigerte Sichtbarkeit von praktizierte Alternativen und konkrete Projekte guter Praxis im Bereich sozial-ökologischer Transformation in Deutschland, Polen und Drittländern
  • Verbreitung des im Projektverlauf gewonnenen Wissens in Form eines polnischsprachigen Methodenhandbuchs
  • Bereicherung des BNE-Diskurses in Deutschland und Polen um die Perspektive des „transformativen Lernens“
  • Vernetzung von Akteuren aus Bildung, Forschung, Zivilgesellschaft, Politik und Medien zur Stärkung der BNE

Zielgruppen:

Die Fortbildungsreihe richtete sich an Multiplikator*innen aus Deutschland und Polen: Lehrkräfte aus allgemeinbildenden und beruflichen Schulen der Sekundarstufen I und II sowie Multiplikator*innen der außerschulischen Bildungsarbeit in den Bereichen Nachhaltigkeit, BNE, Transformatives Lernen, Globales Lernen, Umweltbildung usw. Die thematischen Fachtagungen brachten die Bildungsfachkräfte darüber hinaus auch in einen Austausch mit Akteuren aus Forschung, Zivilgesellschaft, Politik und Medien. 

Seminare

Die 10 je 4-tägigen Module ermöglichten den Teilnehmenden durch den modularen Aufbau eine thematische Schwerpunktsetzung nach eigenen Interessen und Vorlieben. Zwecks Netzwerkbildung und Erfahrungsaustausch nach der Anwendung im eigenen Arbeitskontext wurden die Teilnehmenden eingeladen, an mindestens zwei der handlungsorientierten, methodisch vielfältigen Fortbildungsmodule teilzunehmen.

Die Themen der Seminarmodule und Fachkonferenzen beinhalteten u. a. folgende Aspekte:

  • Vom Wissen zum Handeln – Eine Einführung in Transformatives Lernen (5.-9.9.2018) Bericht und Bilder
  • Was wächst, wenn die Wirtschaft wächst? Grundlagen der Wachstumskritik (17.-20.1.2019) Bericht und Bilder
  • Macht Wachstum glücklich? Wohlstand jenseits von Arbeit, Konsum und Wettbewerb (21.-24.3.2019) Bericht und Bilder
  • Lebensmittel zum Zweck – Wie kann sich die Menschheit im 21. Jahrhundert ernähren? (16.-19.5.2019) Bericht und Bilder
  • Lernen von und mit der Natur – Erlebnispädagogische Ansätze in der BNE (1.-5.6.2019) Bericht und Bilder
  • Wachstum und Wandel in uns – Mentale Infrastrukturen in Kapitalismus und  Postwachstumsgesellschaft (27.11.-1.12.2019) Bericht und Bilder
  • Unbegrenztes Wachstum auf einem begrenzten Planeten? – Die ökologischen Grenzen der Erde (7.-10.2.2020)
  • Wachstum und Wachstumskritik aus wirtschaftlicher Perspektive (22.-25.5.2020)
    ** Wurde aufgrund der Corona-Pandemie leider abgesagt **
  • Ist eine gerechtere Welt möglich? Globalisierung aus post-kolonialer Perspektive (Online-Workshop, mehrere Module zwischen 11. und 17.9.2020) Bericht und Bilder
  • Für eine gerechte Zukunft für alle – Menschen stärken für nachhaltiges Leben und Handeln (22.-25.1.2021) Bericht und Bilder

Fachtagungen

Methoden für die sozial-ökologische Transformation – Abschlussveranstaltung

  • 27.05.2021, online
  • Ziele: interaktive Methodenfortbildung rund um Bildung für die sozial-ökologische Transformation; Raum für Reflektion, Anpassung an eigene Kontexte und Vernetzung

Aushandlungsprozesse zu ökologischen Herausforderungen – zukunftsfähige Allianzen

Gesagt, getan?! Wie gestalten wir nachhaltige Lernumgebungen?

  • 4.-5. November 2019 in Kreisau/Krzyżowa, Polen
  • Kernfrage: Wie schafft man Kohärenz zwischen Bildungsinhalten und -orten?
  • Einladung
  • BildImpressionen

Förderer

Das Projekt wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk (DPJW) gefördert.

Handbuch Methoden für die sozial-ökologische Transformation:
„Wszystkie ręce na pokład!
Podręcznik do edukacji na rzecz transformacji społeczno-ekologicznej“

Das polnischsprachige Handbuch umfasst 22 Methoden aus Bildung für nachhaltige Entwicklung, Transformativem Lernen und Degrowth-Bildung. Diese wurden in den deutsch-polnischen Fortbildungsmodulen von „Mut zum Wandel, Mut zum Handeln“ erprobt, diskutiert und weiterentwickelt. Gemäß des Dreiklangs „erkennen, bewerten, handeln“ schlägt die Publikation Methoden für unterschiedliche Lernziele vor, die geeignet sind für die Arbeit mit Jugendlichen und Erwachsenen. Viele der Methoden behandeln sozial-ökologische Kernanliegen wie Wachstumskritik, Nachhaltigkeitsstrategien und soziale Gerechtigkeit; andere lassen sich leicht an andere Themenschwerpunkte anpassen und können somit neuen Zielgruppen sozial-ökologische Impulse geben. Die Auswahl der veröffentlichten Methoden wurde mit Blick auf Bedarfe (non-formaler) Bildner*innen in Polen und im deutsch-polnischen Austausch getroffen.

Das Handbuch ist das Ergebnis des Projektes „Mut zum Wandel, Mut zum Handeln“, das wir 2018 bis 2021 gemeinsam mit sieben Partnerorganisationen aus Polen und Deutschland umgesetzt haben. Die Publikation wurde durch Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, des Deutsch-Polnischen Jugendwerkes sowie der Böll Stiftung Warschau ermöglicht.

Die Druckausgabe senden wir gern zu. Online stehen das Handbuch und die Sammlung von Zusatzmaterialien kostenlos zur Verfügung:  

Digitale Version des Handbuchs (auf Polnisch) in niedriger Auflösung herunterladen (14 MB)
Digitale Version des Handbuch (auf Polnisch) in hoher Auflösung herunterladen (60 MB)
Zusatzmaterial zum Handbuch (auf Polnisch) herunterladen

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