Berliner Entwicklungspolitisches Bildungsprogramm (benbi) 2019

Die Kreisau-Initiative beteiligte sich an der 2019-Ausgabe des Berliner Entwicklungspolitischen Bildungsprogramms zum Thema Weltweit Wirtschaften. Schwerpunkt der Workshops für die unterschiedlichen Altersgruppen war die Frage nach dem Guten Leben.

Das Berliner Entwicklungspolitische Bildungsprogramm (benbi) findet seit 2000 jährlich in einer Novemberwoche statt und wird von der Kontaktstelle für Umwelt und Entwicklung e. V. (KATE) koordiniert. Es richtet sich vorrangig an Kinder und Jugendliche der 3. bis 13. Klasse  aus Berlin und dem Umland und besteht aus einem umfangreichen Bildungsangebot: Neben 90-minütigen Workshops werden ein Kinoforum und eine interkative Moderation angeboten. Pädagog*innen können sich in einem Workshop über Lerninhalte und Methoden informieren und erhalten begleitende Bildungsmaterialien zur Vor- und Nachbereitung ihrer Schüler*innen. Ausstellungen runden das Programm für die Lehrkräfte ab.

Im Rahmen des Workshopangebots war 2019 auch die Kreisau-Initiative mit dabei und ging der Frage nach, was uns eigentlich glücklich macht.

In den Workshops für die Grundschüler*innen gingen wir anhand  von Geschichten aus verschiedenen Teilen der Welt auf Entdeckungsreise und erkundeten, welche Vorstellungen die Menschen von einem guten und glücklichen Leben haben. Was haben alle Geschichten gemeinsam? Worin unterscheiden sich  die  Vorstellungen? Und wie sehen unsere eigenen Ideen und Wünsche aus? Gemeinsam sammelten wir, was  wir für ein gutes Leben brauchen und was das eigentlich mit Wirtschaft zu tun hat.

Die Schüler*innen der Sek I hinterfragten das in Politik und Medien propagierte Ziel des ständigen Wirtschaftswachstums, wodurch Produktion und Konsum steigen, Arbeitsplätze geschaffen und die Menschen immer reicher werden sollen. Aber was, wenn uns dieser Wohlstand gar nicht glücklich macht? Wofür wirtschaften und arbeiten wir dann eigentlich? In unserem Workshop nahmen wir das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als Wohlstandsmesser genauer unter die Lupe und entwickelten gemeinsam einen Indikator, der nicht nur Reichtum misst, sondern ein gutes Leben für alle beinhaltet.

Die Sek II-Schüler*innen stellten sich der Frage, was das Bruttoinlandsprodukt (BIP) eigentlich misst und ob der darin gemessene Wohlstand eigentlich ausreicht, um glücklich zu werden. Denn was ist mit den Ausgaben, die z. B. durch Umweltkatastrophen entstehen und auch zur Steigerung des BIP beitragen? In unserem Workshop hinterfragten wir das BIP als Wohlstandsmesser kritisch und erkundeten gemeinsam alternative Indices. Was messen z. B. der Happy Planet Index oder der Gini-Koeffizient? Und was sind – abseits vom Reichtum einzelner Menschen – die Werte, die in unserer Gesellschaft steigen sollen?

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